Die Caritas Stadtteilarbeit begleitete die Entstehung der Seestadt seit 2014. Noch bevor die ersten Bewohner*innen im neuen Stadtteil einzogen, haben wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartner*innen das Stadtteilmanagementbüro vor Ort bezogen. Seitdem begleiteten wir den Aufbau von Netzwerken und Kooperationen sowie die wachsende Nachbarschaft. Ein Rückblick zeigt die Vielfalt der entstandenen Aktivitäten und Initiativen.
Begleitung eines wachsenden Stadtteils
Während das Bild der Seestadt im Jänner 2014 noch von Baukränen geprägt war, waren wir mit einem Infopoint bereits auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern präsent, um Interessierte und potenzielle zukünftige Bewohner*innen über die Pläne für den neuen Stadtteil zu informieren. Ein Nachbarschaftsgarten und die mobile Jugendarbeit waren weitere Vorboten der werdenden Seestadt. Den „Tag der Nachbarschaft“ feierten wir erstmals im Mai 2014 – mit Mitgliedern der entstehenden gemeinschaftlichen Wohnprojekte, einer großen gemeinsamen Tafel sowie einem vielfältigen kulinarischen und kulturellen Programm. Mittlerweile – mehr als 10 Jahre später – sind mehrere Quartiere der Seestadt besiedelt, und heute leben mehr als 10.000 Menschen hier.
Vielfältige Initiativen für eine lebendige Nachbarschaft
Im Rahmen des Stadtteilmanagements durften wir – im Auftrag der Stadt Wien / MA 25 und der wien 3420 Aspern Development AG – die ankommenden Menschen und das Entstehen einer neuen, lebendigen Nachbarschaft begleiten. Bei vielfältigen Begegnungsformaten konnten Nachbar*innen einander kennenlernen und erste Kontakte knüpfen. Beim „Seestadt Forum“ gab es regelmäßig die Möglichkeit, auch mit den Entwicklungsträger*innen des Stadtteils in Dialog zu treten. Beim „Unternehmensstammtisch“ vernetzten sich die lokalen Unternehmer*innen. Initiativen fanden Platz in den Räumen für Nachbarschaft und konnten um Unterstützung beim „Ich. Du. Wir. Nachbarschaftsbudget“ – dem ersten partizipativen Nachbarschaftsbudget Wiens – einreichen.
MitMoch! – die wöchentliche Einladung zum Mitmachen
Auch im vergangenen Jahr setzten wir wieder neue Impulse. Beim „MitMoch!“ luden wir jeden Mittwoch – mit eigenen Aktivitäten oder Initiativen von Kooperationspartner*innen – zum Mitmachen ein. Sei es, um Themen des Stadtteils gemeinsam zu diskutieren oder im See ein Eisschwimmen zu veranstalten. Neben dem Wasser wurde die Nachbarschaftsterrasse aufgestellt – ein bunter Container mit umliegender Terrasse und Möblierung – die vor allem in der wärmeren Jahreszeit von uns und interessierten Seestädter*innen gerne genutzt wurde. Gemeinsam mit der Jugendarbeit wurde sie auch zum Aneignungsort für junge Menschen.
Wir sagen Danke!
Nach 12 Jahren endet mit Ende Dezember nun unser Auftrag im Stadtteilmanagement, und wir übergeben die Staffel an ein neues Team vor Ort. Wir tun dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es verbinden uns viele besondere Momente und Erinnerungen mit der Seestadt, gleichzeitig war die Arbeit in diesem „Leuchtturmprojekt“ häufig auch mit besonderen Erwartungshaltungen und Spannungsfeldern verbunden. Wir möchten jedenfalls Danke sagen: Den Menschen und Initiativen vor Ort und unseren zahlreichen Kooperationspartner*innen! Und ihnen alles Gute wünschen – für ihr Engagement, die Gestaltung des Zusammenlebens und der Weiterentwicklung der Seestadt!
Foto: Stadtteilmanagement Seestadt aspern