Die Seestadt wächst weiter. Wie? Das kann mitgestaltet werden!

Um eine Stadt zu planen braucht es viele Expert*innen. Bis von einer Idee im Kopf ein fertiges Projekt in Form von Gebäuden oder Freiräumen entsteht, vergeht einiges an Zeit. Immer öfter werden auch lokale Expert*innen, also Bürger*innen, in diesen Prozess involviert. So geschieht es auch in der Seestadt. Ein Team der Caritas Stadtteilarbeit und Kolleg*innen von PlanSinn betreuen gemeinsam den Beteiligungsprozess rund um zwei Freiräume, die im noch unbebauten Norden der Seestadt situiert sein werden.

Rote und Grüne Saite - Freiräume anders denken
Die neuen Freiräume in der Seestadt sind im Stadtraum wie Saiten auf einem Musikinstrument aufgespannt. Jede Saite schlägt einen anderen Ton an und ist somit Impulsgeberin für das Leben, das rundherum stattfindet. So haben die beiden Freiräume Rote Saite und Grüne Saite ihre Namen erhalten.

Die Rote Saite und die Grüne Saite werden im künftigen Alltag vieler Seestadt-Nutzer*innen eine wichtige Rolle spielen. Das hat mit ihrer Größe und Ausdehnung genauso zu tun wie mit den Schwerpunkten: Die Rote Saite wird v.a. kommerziellen und kulturellen Angeboten gewidmet sein. Auf der Grünen Saite wird es vielfältige Grünraumstrukturen und Spielangebote geben. Das Besondere ist, dass Menschen für bestimmte Zonen Verantwortung übernehmen (können) und die Gestaltung im Vorhinein noch offen bleibt.

So sind und waren die Menschen involviert:
Der Beteiligungsprozess erfolgt durch mehrere Formate und findet laufend seit 2021 statt.

  • Co-Creation-Days: Ein mehrteiliges Stakeholder-Format, bei dem vorhandenes Wissen (aus dem bisherigen Betrieb der Seestadt) gesammelt wurde.
  • Öffentliche Umfrage, bei der Menschen sich zu Qualitäten und Atmosphären äußern konnten, über die die künftigen Freiräume im Norden verfügen sollten.
  • Sounding Board: Ein Gremium aus Personen, die besondere Seestadt-Expertise haben, weil sie in der Seestadt wohnen und/oder arbeiten. Alle Personen stehen für bestimmte Zielgruppen, deren Bedarfe sie bestmöglich bei Workshops (mit Planer*innen, der Verwaltung etc.) einbringen.
  • Im Gespräch mit der Grünen Saite: die Teilnehmer*innen des Sounding Boards verleihen der Grünen Saite ihre Stimme und bringen diese zum Klingen. Sie werden also aus Sicht der Straße interviewt. Das Ergebnis wird als Podcast veröffentlicht werden. Einen Link zum Podcast finden Sie, nach Veröffentlichung im Herbst, auf der Projektseite.
  • Freiraumexperiment: Bei einem 1:1-Experiment mitten auf der Brache (dort wo die Freiräume in Zukunft auch situiert sein werden) haben Bewohner*innen und Interessierte über einzelne Bereiche der künftigen Freiräume diskutiert. Mittels Sprühkreide konnten die Ergebnisse in realer Größe am Boden festgehalten werden.

Was passiert mit der Ernte aus den Formaten?
Ergebnisse aus den Beteiligungsformaten werden laufend in den Vorbereitungs- und Planungsprozess eingebracht. Format für Format generiert der Beteiligungsprozess damit Wissen und fördert den Diskurs zwischen Öffentlichkeit, Planung und Verwaltung.

Mehr Informationen zum dahinter liegenden Prozess, sowie zur Wettbewerbsausschreibung finden Sie hier

Foto: © Caritas Stadtteilarbeit, PlanSinn