ein Gruppenfoto vor dem Parlament in Wien

Gemeinsames Erkunden - Angebote in Wien für Menschen mit Fluchterfahrung aus der Ukraine

Für Menschen, die erst kürzlich in Wien angekommen sind, stellen die Angebote des Projekts „Stadt teilen" einen ersten Schritt für Inklusion und Teilhabe dar. Das Offenes Café findet seit 2022 im Foyer des Kulturhaus Brotfabrik statt. Daran teilnehmen können Ukrainer*innen, die aufgrund des Krieges nach Österreich gekommen sind – wie wir, Inna und Alex. Wir arbeiten als Peers im Projekt mit. Im Offenen Café ist es möglich, Fragen zum Leben in Wien zu stellen und auch Personen kennenzulernen, die schon länger in der Stadt leben und hilfreiche Informationen weitergeben können. Zusätzlich organisieren wir als Team auch Exkursionen zu Sehenswürdigkeiten, kulturellen Veranstaltungen und Freizeitangeboten in Wien.

Als Peers teilen wir die gemeinsame Erfahrung, aus der Ukraine geflüchtet zu sein, und können deshalb die Bedürfnisse der Menschen gut verstehen und bei Übersetzungen unterstützen. Gemeinsam mit unserer Kollegin Eva organisieren wir das „Offene Café“ und die Exkursionen.

Wer in einer neuen Stadt und einem neuen Land ankommt, erlebt oft Stress und Einsamkeit. Die Exkursionen des „Offenes Cafés“ sollen den Teilnehmenden helfen, sich schneller in das neue Leben einzuleben, die Kultur und Geschichte Wiens kennenzulernen und sich als Teil der lokalen Gesellschaft zu fühlen. Durch die Teilnahme an den Exkursionen kann eine Verbindung zum neuen Lebensmittelpunkt entstehen. Die gemeinsam verbrachten Stunden geben, so die Rückmeldungen nach dem Ausflug in den Wienerwald oder Museumsbesuch, neue Energie und Inspiration. Sie leisten einen kleinen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Unterstützung der eigenen seelischen Gesundheit.

Während der Exkursionen lernen die Teilnehmenden nicht nur Neues über die Stadt, sondern begegnen auch anderen Ukrainer*innen, die ihre Situation verstehen. Das vermittelt Unterstützung, reduziert das Gefühl der Isolation und stärkt das Selbstvertrauen. Die Menschen merken: Sie sind nicht allein – es gibt einen Ort, an dem sie willkommen sind.

Viele Teilnehmende sagen, dass die Spaziergänge ihnen helfen, zu entspannen, neue Kraft zu schöpfen und Wien sogar als ihr neues Zuhause zu sehen. 
Die Angebote und Begegnungen des Offenen Cafés" sollen dabei helfen, ein neues Kapitel im Leben eines Menschen, der migrieren musste, mit Unterstützung und Zuversicht zu beginnen. Wir möchten, dass jeder Mensch spürt: Hier ist ein Ort, an dem man willkommen ist, verstanden wird und dazugehören darf.

Das Offene Café” leistet so einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und fördert ein respektvolles Miteinander in der Stadt. Es ist nicht einfach nur ein Angebot, es ist eine Insel der Sicherheit. Ein Ort, an dem Menschen sich geborgen und wertgeschätzt fühlen und an dem sie den Alltagsstress für einen Moment hinter sich lassen können. 

Foto: Danke an die Passantin, die für uns diesen Augenblick festgehalten hat.