Mann mit blauen Anzug füttert eine Kuh mit Heu

Bürger*innenforschung für Tierwohl und Ernährungsgerechtigkeit

Im Projekt COwWEL werden Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten als Citizen Scientists Teil der Forschung. Gemeinsam mit ihnen setzt sich das Projekt für mehr Tierwohl und einen fairen, nachhaltigen Konsum tierischer Lebensmittel ein. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien durchgeführt.

Inklusive Ernährungsforschung
Sozioökonomisch benachteiligte Menschen sowie Personen mit Flucht- oder Migrationserfahrung sind in der Forschung zu gesunder und nachhaltiger Ernährung bisher stark unterrepräsentiert. Gleichzeitig sind sie besonders häufig von Ernährungsarmut und den Folgen ungesunder Ernährung betroffen – verstärkt durch die Teuerungen der letzten Jahre. Das Projekt COwWEL – Citizen Science zu „One Welfare“ und Ernährungsvulnerabilität – bezieht genau diese Gruppen aktiv als Bürger*innenforschende (Citizen Scientists) in den Forschungsprozess ein. Jeweils fünf Personen aus drei Gruppen – Österreicher*innen, die Ernährungsarmut erlebt haben, Menschen aus der Ukraine, sowie Menschen aus Syrien und anderen arabischsprachigen Ländern – unterstützen die Erstellung eines Fragebogens und befragen jeweils 10 bis 13 Menschen mit ähnlichen Lebensrealitäten.

Projektstart auf der VetFarm
Am 26. Juni 2025 startete COwWEL mit einem ersten Workshop auf der VetFarm in Pottenstein. Die Caritas Stadtteilarbeit begleitet die Bürger*innenforschenden durch das gesamte Projekt und unterstützt sie aktiv im Forschungsprozess. Am 26. Juni 2025 startete COwWEL mit einem ersten Workshop auf der VetFarm in Pottenstein. Dabei wurde ein Rinderstall besichtigt und die Teilnehmenden tauschten Erfahrungen zu den Themen Tierwohl und Konsum tierischer Lebensmittel aus. Ein zentrales Thema war zudem die Frage, was gute Qualität bei tierischen Lebensmitteln ausmacht – und wie diese bewertet und wahrgenommen wird.

Strategien für mehr Ernährungsgerechtigkeit
Im Sommer 2026 werden die Ergebnisse der Fragebogenbefragung mit Akteur*innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft und Handel diskutiert. Ziel ist es, Strategien für ein gerechteres und inklusiveres Ernährungssystem zu entwickeln. Darauf aufbauend wird zielgruppengerechtes Informationsmaterial erstellt und verbreitet. COwWEL zeigt, wie Bürger*innen mit ihren Erfahrungen und Perspektiven aktiv zu Veränderung beitragen können – und wie Teilhabe zur Grundlage für eine gerechtere Zukunft wird. 

Foto: Christina Gugerell/Caritas Stadtteilarbeit